Das idyllische und feminine Zuhause einer sympathischen Familie inmitten von Kirschbäumen.
An einem Sommermorgen stehen wir inmitten einer idyllischen schweizerischen Landschaft auf einem kleinen Plateau hoch über dem Zürichsee. Im Garten stehen Kirschbäume, deren kleine rote Früchte bald genussbereit sind. Wir blicken auf den See und sehen, wie die Autofähre zwischen den Seegemeinden wie ein Pendel hin- und hergondelt. Hinter uns stehen zwei dreigeschossige Mehrfamilienhäuser, hier treffen Holz, Quarzit und Glas aufeinander, und fast weiss man nicht, in welche Richtung man blicken soll, denn die beiden Häuser sind eine Augenweide. Der Eindruck entsteht, dass die Anlage gerade erst gebaut wurde; dabei steht dieses Bijou bereits seit 2011 in dieser Wohn- und Gewerbezone, umgeben von unüberbaubaren Wiesen.
Im Treppenhaus riecht es nach Lärchenholz, die Böden sind in dunklem Industrie-Eichenparkett gehalten und die Wände mit beigem Lehmputz überzogen. Schon hier erkennt man die Liebe zum Detail und zur Kombination unterschiedlicher natürlicher Baustoffe. Die Vorfreude ist dementsprechend gross, denn wir dürfen einen Tag bei einer Mutter und Tochter in ihrem Zuhause verbringen. Wir haben den Eindruck, in ein modernes, luftiges und sehr schickes Einfamilienhaus zu treten, denn die Aussenräume sind so gebaut, dass sie keinen Einblick gewähren und so für viel Privatsphäre sorgen.
Der Eingangsbereich steht ganz im Zeichen runder Formen. Der Kronleuchter über unseren Köpfen ist ein Erbstück von Grossmutter. Der Hausherrin war wichtig, dass dieses Stück gebührend zur Geltung kommt, und so findet sich zwischen kristalliner Eleganz und farbenfrohem Bodenbelag – im Sandwich sozusagen – der runde lederne Hocker Yang von Minotti. An diesem Platz, so erzählt uns die Bewohnerin, wartet sie kaffeetrinkend morgens jeweils auf ihre Tochter, bevor sie zur Schule geht. Die hauseigene Lobby quasi, nur viel persönlicher und herzlicher.
Sorgfalt und Umsichtigkeit zieht sich auch durch die anderen Lebensräume der Familie: Eine Terrasse mit Gartenanschluss umschliesst die 150 m2, die sich viel grösser anfühlen dank der grosszügigen Fensterfronten und der sorgsam ausgewählten Möbel, Material- und Farbkombinationen. Obwohl die beiden erst seit knapp einem Jahr hier wohnen, ist es sehr gemütlich. Gemeinsame Zeit verbringen Mutter und Tochter im Wohn- und Esszimmer. Diese sind farblich in den Tönen Grau-Beige und Mauve gehalten in einer Materialisierung aus Baumwolle, Leinen und Holz.
Der Tisch Maisa von Zoom by Mobimex mit einer Fenix-Tischplatte und die Stühle Houdini von e15, sowie die in schwarz gehaltenen klassischen Wishbone Chairs von Carl Hansen, entworfen von Hans J. Wegner, sind eine besonders schöne Kombination. Über dem Tisch hängt die Leuchte CPL S7 von Prandina und spiegelt die Welt um sich wider – eine kleine Zauberei, denn es macht Spass zu erraten, was sich in dem Lampenschirm je nach Blickwinkel abbildet.
Im Kinderzimmer ist unschwer zu erkennen, dass hier ein Hasen- und Einhornfan wohnt. Der Blick schweift zu einer gepflegten Sukkulenten-Sammlung. Da steht beispielsweise der «Schiefe Turm von Pisa» neben «den Zwillingen», und so hat jeder Kaktus einen eigenen Namen bekommen. Das Kinderzimmer besteht aus schlichten, funktionalen Möbeln, die mitwachsen können. Die Stapelliege von Müller Möbelwerkstätten ermöglicht es auch in einem kleineren Raum, mehrere Schlafplätze einzurichten. Der wunderbare Vorhang in türkisener Farbe, der in einen weissen Farbverlauf mündet, passt perfekt in dieses sonnendurchflutete Zimmer. So zieht sich diese luftige Leichtigkeit auch weiter in den anderen Schlafbereich. Das Bett Simple Hi von der Firma Zeitraum steht gegenüber einem filigranen Line Sideboard aus präzise gearbeiteten Metallprofilen von Piure und ist ein wahrer Hingucker.
Draussen im Garten sitzen wir an einem schönen langen skandinavisch anmutendenTisch auf den passenden Bänken Illum von Tribù und schauen einem Rotmilan zu, wie er in looping-artigen Schwüngen von einem kleineren Artgenossen gejagt wird, während die beiden Hasen genüsslich im Gehege an ihren Rüebli nagen. Ein Lüftchen zieht vorbei, und es ist beinahe, als wären wir in den Ferien. Mit Hilfe unserer Innenarchitektin Alexandra Ammann-Schäfer ist ein idyllisches, feminines Zuhause für eine sympathische Familie entstanden.
Kategorie
Privat
Aufgabe
Möblierungskonzept
Einrichtung
teo jakob
Fotografie
Rita Palanikumar