The Red Chair

Raphael Gielgen
Trendscout Future of Work, Vitra

Der Zukunfts-Bauer

Beruflich reist Raphael Gielgen durch Raum und Zeit, um Unternehmen mit den Bedürfnissen und Chancen einer neuen Arbeitswelt und ihrer räumlichen Ausgestaltung vertraut zu machen: Nur gerade ein paar Dutzend Tage verbringt der bekennende Arbeitsnomade seine Arbeitszeit in einem normalen Jahr in den Vitra-Büros in Weil am Rhein.

Privat hingegen mag er es lokal und überschaubar: Gemeinsam mit seiner Partnerin betreibt er einen kleinen Hof mit Laden in der Nähe von Regensburg im Südosten Deutschlands. Es ist dieses Spannungsfeld zwischen diesen zwei Extremen, das Gielgen bestellt. Und das ihn zu einem der gesuchtesten Berater für Unternehmen in der Transformation macht.

«Wer mit Unternehmen Zukunft baut, beginnt in der Realität der Gegenwart – auch im eigenen Unternehmen.»

Raphael Gielgen,
Trendscout Future of Work, Vitra

Doch Gielgen ist Realist: «Wer mit Unternehmen Zukunft baut, beginnt in der Realität der Gegenwart – auch im eigenen Unternehmen.» Die Stelle «Trendscout Future of Work» gab es denn 2014 auch noch nicht, sie wurde von Gielgen im engen Austausch mit der Vitra-Geschäftsleitung neu geschaffen. «Schon immer war Vitra Ideen von aussen gegenüber sehr offen eingestellt und gestaltet gerade deshalb seit Jahrzehnten nachhaltig und relevant am Puls der Zeit. Wenn Unternehmen zuhören und Bottom-up-Ideen zulassen, ist das oft der wichtigste und regelmässigste Beitrag an die eigene Erneuerung», gibt sich Gielgen überzeugt.

In seiner Arbeit besucht der Voraus- und Querdenker Unternehmen, Vorträge, Designer und Architekten auf der ganzen Welt. Er erkennt verschiedene Betrachtungswinkel genauso wie Muster in aktuellen Herausforderungen und Zukunftstendenzen der Arbeit und der Arbeitenden, die er dann wiederum zu seinen eigenen Thesenpapieren, Trainings, Schulungen, Vorträgen und Führungen verdichtet.

Vitra sagt, dass alle über den Arbeitsplatz der Zukunft reden, aber kaum jemand mehr über ihn zu berichten weiss als Raphael Gielgen. Gielgen selbst hingegen gibt sich etwas pragmatischer: «Ich sehe meine Aufgabe nicht im blossen Wiedergeben von Tatsachen oder der Verbreitung abgehobener ferner Ideen, sondern vor allem darin, Unternehmen in einer gesunden und nachhaltigen Auseinandersetzung mit ‹dem Neuen› zu befähigen und zu inspirieren. Letztlich wird dies vor allem durch die Arbeit mit und am Menschen ein nachhaltiges Unterfangen.»

Im Team in Richtung Zukunft der Arbeit:
Das Sofa Soft Work (Edward Barber & Jay Osgerby, 2018) steht sinnbildlich für eine kollaborative Nutzeroberfläche eines neuen Arbeitsumfeldes.

Der Tanz zwischen Extremen: Die Dancing Wall (Stephan Hürlemann, 2018) gliedert Räume im
Handumdrehen in flexible Zonen und stellt gleichzeitig vertikale Arbeitsflächen bereit.

Von seiner Arbeit rund um den Schreibtisch, der vielleicht bald mal keiner mehr ist, profitieren denn auch nicht nur global und schweizweit führende Unternehmen, sondern genauso Partner, Lieferanten und die Hunderte von Mitarbeitenden von Vitra selbst. Das Unternehmen und sein Team sind bekannt für ihren offenen und kollaborativen Wissensaustausch – auch teo jakob hat in Zusammenarbeit mit dem Designhaus schon verschiedentlich zu Fachveranstaltungen gerade auch zum Thema «neue Arbeitswelten» eingeladen.

Mehr über Raphael Gielgen, seine neuesten Projekte und seine Haltung zur Nachhaltigkeit erfahren Sie im aktuellen Video von The Red Chair am Seitenkopf.

Mehr zum Thema neue Arbeitswelt, unter anderem mit Raphael Gielgen und Vitra, erfahren Sie in unserem Roundtable «New Work».

«Ich sehe meine Aufgabe nicht im blossen Wiedergeben von Tatsachen oder der Verbreitung abgehobener ferner Ideen, sondern vor allem darin, Unternehmen in einer gesunden und nachhaltigen
Auseinandersetzung mit 'dem Neuen' zu befähigen und zu inspirieren. Letztlich wird dies vor allem durch die Arbeit mit und am Menschen ein nachhaltiges Unterfangen.»

Raphael Gielgen,
Trendscout Future of Work, Vitra

Weitere Gespräche mit inspirierenden Persönlichkeiten:

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