The Red Chair

Sebastian Herkner
Designer

Herr der Sinne

Mit seinen 40 Jahren geniesst Designer Sebastian Herkner bereits Legendenstatus: Er entwirft mit grossen Interieurmarken wie Thonet, Wittmann, ClassiCon oder Pulpo, räumt Jahr für Jahr renommierte Designpreise ab und wird von Kritikern wie Publikum gleichermassen gefeiert. Eine kurze Begegnung mit einem Menschen, der Sinn fürs Wesentliche hat.

«Gestalten ist wie Kochen. Es braucht ein Gespür für das passende Menu, die richtigen Zutaten, die richtigen Werkzeuge.»

Sebastian Herkner,
Designer

«Natürlich mit dem Zug, das macht doch Sinn», beantwortet der Frankfurter die Frage, wie er denn nach Bern gereist sei. Und er fügt augenzwinkernd hinzu: «Es geht hier schliesslich um Nachhaltigkeit.»

Doch Herkner ist nicht etwa einer, der sich Bequemlichkeiten verwehrt. Vielmehr sucht er den Kern der Sache: «Man kann sich in den Sitz fallen, die Landschaft vorbeiziehen und den Gedanken freien Lauf lassen. Oder sich ganz auf sein Gegenüber konzentrieren. Was will man mehr?»

Angesprochen auf die längere Reisedauer meint der Gestalter: «Bei kürzeren Distanzen fällt das doch kaum ins Gewicht. Ohnehin geht heute alles so schnell, dass wir uns kaum mehr vorstellen können, auf etwas zu warten. Doch ist es nicht oft gerade die Geduld, die es uns erlaubt, einer Sache gegenüber die nötige Wertschätzung aufzubauen? Ich konnte die Reise nach Bern richtig geniessen – und erst diese Ruhe hier über den Dächern der Altstadt.» Eine Betrachtung, über die wir noch nachdenken werden.

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Genauso gern wie unterwegs ist der Designer aber zu Hause. Zusammen mit Lebenspartner Manuel bewohnt – und belebt – er ein Haus in Offenbach bei Frankfurt. «Unser Haus ist quasi um die Küche gebaut. Sie ist das absolute Zentrum, nichts geht ohne die Küche», scherzen die beiden am Set. Sebastian präzisiert: «Wohnen heisst, den Raum mit Leben zu füllen. Und weil wie die Liebe auch Wohnen durch den Magen geht, braucht es dazu eine richtige Küche und – noch wichtiger – ein paar gute Gäste.»

So verwundert es nicht weiter, dass die Gestaltung einer Küche Herkners Traumprojekt ist: «Ich verbringe so viel Zeit in ihr, dass ich mir schon vorstellen kann, da das richtige Rezept für etwas Neues zu finden.»

Auch seine Arbeit vergleicht der Kreative mit Kulinarik: «Gestalten ist wie Kochen. Es braucht ein Gespür für das passende Menu, die richtigen Zutaten, die richtigen Werkzeuge.» – «Bei dir vor allem jemanden mit grossem Appetit», ergänzt Manuel Herkner lachend aus der Tiefe des Raums. Unterdessen ist es Mittag geworden, und Sebastian beschliesst: «Ihr seht, bei uns dreht sich alles ums Essen. Apropos: Wollen wir nicht etwas essen gehen?» Ja, das macht doch Sinn.

Mehr über Sebastian Herkner, seine neuesten Projekte und seine Haltung zur Nachhaltigkeit erfahren Sie im Video.

«Bei kürzeren Distanzen fällt das doch kaum ins Gewicht. Ohnehin geht heute alles so schnell, dass wir uns kaum mehr vorstellen können, auf etwas zu warten. Doch ist es nicht oft gerade die Geduld, die es uns erlaubt, einer Sache gegenüber die nötige Wertschätzung aufzubauen? Ich konnte die Reise nach Bern richtig geniessen – und erst diese Ruhe hier über den Dächern der Altstadt.»

Sebastian Herkner,
Designer

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